Wer denkt beim Sporttreiben schon an die Zähne?

Dabei ist die Mund- und Zahngesundheit eine wichtige Voraussetzung für sportliche Leistungsfähigkeit. Denn Verletzungen oder Schmerzen im Mundbereich können Sportlerinnen und Sportler schnell an ihre Grenzen bringen.

Schöne und gesunde Zähne machen sich beim Siegerlächeln auf dem Podestplatz optisch einfach besser. Und nicht nur das. Auch die eigene Leistungsfähigkeit hängt von der Mundgesundheit ab. Denn unser Mund ist ein regelrechter Bakterientummelplatz. Weist man diese Mikroorganismen nicht regelmässig mit der Zahnbürste in ihre Schranken, wirkt sich dies nicht nur auf die Zähne, sondern auf die gesamte Leistungsfähigkeit aus. Der regelmässige Besuch beim Zahnarzt ist in jedem Fall zu empfehlen.

Leistungsbremse Parodontitis

Blutet es beim Zähneputzen, sollte die Ursache möglichst bald festgestellt und beseitigt werden. Denn chronische Entzündungen schwächen den Körper. Auch wenn sich eine kleine Entzündung im Alltag kaum bemerkbar macht, spüren Leistungssportler den Unterschied sehr wohl. Zum Beispiel haben sie einen leicht erhöhten Puls oder sie bemerken einen Leistungsabfall beim Training oder Wettkampf.

Man kann sich das so vorstellen: Das Immunsystem führt einen steten Kampf gegen Keime und Bakterien und hat deshalb weniger Kapazität, bei den sportlichen Leistungen zu unterstützen. Im schlimmsten Fall wird aus einer Zahnfleischentzündung eine Parodontitis. Dann wackelt nicht nur der Zahn, sondern auch die Aussicht auf einen Podestplatz. Das einfachste Mittel gegen Entzündungen ist: regelmässig Zähneputzen, am besten 2 bis 3-mal täglich, und dazu eine Zahnseide und/oder andere interdentale Hilfsmittel benutzen.

Wenn die Spucke wegbleibt

Körperliche Anstrengung führt dazu, dass weniger Speichel produziert wird. Auch das Atmen durch den Mund kann zum Austrocknen der Schleimhäute führen. Hinzu kommen Stress, Lampenfieber oder andere emotionale Belastungen, die den Mund zusätzlich austrocknen. Das ist problematisch. Denn Speichel schützt die Zähne vor Karies.

Wer hier gerne zu Energiedrinks oder isotonischen Getränken greift, um den Flüssigkeitsverlust beim Sport auszugleichen, der schadet seinen Zähnen zusätzlich. Denn solche Getränke enthalten nicht nur viel Zucker, sondern sind oft auch sehr sauer. Werden sie häufig konsumiert, haben sie eine stark erosive Wirkung auf die Zähne. Bei trockenem Mund sind die Zähne einem solchen «Säureangriffen» praktisch schutzlos ausgeliefert. Zahnschmelzerosion und Karies sind die Folge.

Besser ist, auf zucker- und säurehaltige Getränke zu verzichten und stattdessen Tee oder Mineralwasser zu trinken. Auch zuckerhaltige Nahrungsmittel wie Schoko- und Früchteriegel greifen den Zahnschmelz an und sollten deshalb nicht zu häufig konsumiert werden.

Die wichtigsten Tipps zusammengefasst

  • Regelmässiger Zahnarztbesuch.
  • 2 bis 3-mal täglich Zähne putzen und Zahnseide und/oder andere interdentale Hilfsmittel benutzen.
  • Viel Wasser oder ungesüssten Tee trinken. Energiedrinks oder Süssgetränke vermeiden.
  • Nicht zu häufig zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten konsumieren.
  • Den Mund nach einem süssen Snack mit etwas Wasser ausspülen.

Zähne knirschen

Viele Menschen wissen nicht, dass sie mit den Zähnen knirschen oder die Kiefer aufeinanderpressen. Auslöser ist oft der Stress im Alltag.

Wenn Menschen unter Druck stehen, beissen sie die Zähne zusammen – im wörtlichen Sinn. Bruxismus lautet der Fachbegriff für das wiederholte Knirschen mit den Zähnen oder das Zusammenpressen und Verschieben der Kiefer. Oft geschieht dies unbewusst oder nachts, so dass die Betroffenen zunächst nichts bemerken. Mit der Zeit machen sich aber Verspannungen und Schmerzen im Kiefermuskel und -gelenk bemerkbar. Die Verspannungen können Kopf- oder Rückenschmerzen auslösen. Auch die Zähne nehmen Schaden. Denn die Kiefermuskeln sind sehr stark. Beim Kieferpressen und Zähneknirschen wird deshalb grosser Druck ausgeübt. Mit der Zeit wird der Schmelz der Zähne abgetragen und das darunterliegende Dentin angegriffen.

Bruxismus ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Menschen aller Altersklassen knirschen mit den Zähnen. In einer Befragung in den Niederlanden gaben 16,5 Prozent der Erwachsenen an, betroffen zu sein. Da viele Patientinnen und Patienten aber unbewusst pressen oder knirschen, sind es in Wirklichkeit wohl deutlich mehr. Die meisten lassen sich erst behandeln, wenn sie Schmerzen verspüren. Der Zahnarzt oder die Zahnärztin kann dann eine Aufbissschiene herstellen, um die Zähne zu schützen. Eine Physiotherapie hilft, Muskelverspannungen zu lösen. Wenn die Bruxismusstörung durch Stress oder durch eine psychische Erkrankung ausgelöst wird, kann auch eine Psychotherapie hilfreich sein.

Wer von Bruxismus betroffen ist, kann nachts eine individuell angefertigte Zahnschiene tragen. Diese schützt den Zahnschmelz, die Kiefergelenke werden entlastet und die Kaumuskulatur kann sich entspannen, so dass Schmerzen gelindert werden. Je nach Schweregrad der Beschwerden empfehlen wir als Zahnarzt in Widnau eine andere Schiene. In unserer Zahnarztpraxis in Widnau variiert der Preis zwischen rund 200 und 700 Franken. Eine exakte Anpassung der Schiene ist elementar. Deshalb sind Schienen, die man in Online-Shops kaufen und selbst anpassen kann, für die meisten Bruxismuspatienten nicht geeignet.


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